Am Mittwoch hat Heatblur Simulations wie geplant die F-14 Tomcat für den Digital Combat Simulator (DCS) herausgebracht. Das US-amerikanische Kampfflugzeug war seit Anfang Oktober bereits im Vorverkauf erhältlich. Jetzt können Vorbesteller die Tomcat über den Modulmanager herunterladen. Voraussetzung ist allerdings die Installation der aktuellen OpenBeta-Version. Alle anderen bekommen das Produkt für knapp 80 US-Dollar entweder im Heatblur-Store oder bei Eagle Dynamics.

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Heatblur Simulations F-14 Tomcat Release

Die F-14 Tomcat ist nach der Saab AJS-37 Viggen (Review lesen) das nunmehr zweite Projekt aus dem Hause Heatblur Simulations. Mehrere Jahre soll die Entwicklung gedauert haben, heißt es auf der Produktseite. Das 3D-Modell ist demnach eine Digitalisierung von realen Maschinen in mehreren Museen auf Basis von Laserscans sowie eines speziellen Photogrammetrie-Verfahrens. Außerdem sei das detailreiche External Flight Model (EFM) von realen Tomcat-Piloten verifiziert worden. Nicht zuletzt hebt Heatblur auch die Nachbildung des AN/AWG-9-Radars hervor.

Mit der F-14 sind auch Multiplayer-Flüge möglich

Weil die Tomcat als zweisitziges Kampfflugzeug ausgelegt ist, soll in DCS World auch ein Multiplayer-Betrieb mit einer Zwei-Personen-Crew möglich sein. Ein Spieler fliegt dann die Maschine, während ein weiterer als Radar Interception Officer (RIO) agiert und die Systeme bedient. Wer lieber alleine im Cockpit unterwegs ist, kann stattdessen auch JESTER benutzen. Diese „beinahe lebensechte“ künstliche Intelligenz übernimmt dann die Rolle des RIO. Der Name stammt übrigens aus dem Film Top Gun: Rick „Jester“ Heatherly ist dort der Flugausbilder des jungen Kampfpiloten Pete „Maverick“ Mitchell.

Bei ihrer Einführung Mitte der 1970er-Jahre war die F-14 Tomcat ausschließlich als Luftüberlegenheitsjäger und Aufklärer sowie zur Flottenverteidigung der US Navy konzipiert. In den 1990er-Jahren veränderten sich jedoch die Anforderungen, sodass die Maschine mit einem LANTIRN-Zielbehälter zum Einsatz gegen Bodenziele ausgestattet wurde. Dieses Upgrade ist auch unter dem Spitznamen Bombcat bekannt und ebenfalls Teil des Moduls für DCS World.

Noch nicht dabei ist allerdings das Tactical Air Reconnaissance Pod System (TARPS) zur Luftaufklärung. Auch die ursprüngliche Modellvariante F-14A fehlt noch. Beides möchte Heatblur Simulations jedoch im Laufe der Early-Access-Phase nachliefern.

Heatblur Simulations F-14 Tomcat Release

Die aktuell enthaltene F-14B kommt im Vergleich zur Ursprungsversion mit neueren Triebwerken des Typs General Electric F110-GE-400 daher. Die zuvor verbauten Pratt & Whitney TF30-P-414A waren nämlich notorisch unzuverlässig und sehr anfällig für Strömungsabrisse im Kompressor (compressor stall). Außerdem brachte das Upgrade eine signifikante Leistungssteigerung mit sich.

Im Jahr 2006 musterte die US-Navy die F-14 Tomcat endgültig aus. Seitdem fliegt das Modell nur noch bei der iranischen Luftwaffe. Die Vereinigten Staaten hatten dem Iran nämlich insgesamt 30 Tomcats verkauft, als der Schah noch an der Macht war. Nur Jahre später kam es zur Islamischen Revolution, deshalb lieferten die US-Amerikaner das letzte Exemplar auch nicht aus.

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Hallo, ich bin Frank und schreibe seit 2011 für flusinews.de. Damals war unsere Website ein kleines Hobbyprojekt, heute eine wichtige Stimme in der Flugsimulator-Szene – auch wenn wir immer noch in unserer Freizeit schreiben. Auf flusinews.de kümmere ich mich um alles, was irgendwie mit Inhalten zu tun hat. Am liebsten schreibe ich ausführliche Hintergrundberichte über Themen, welche die Szene bewegen.

Bisher immerhin 1 Kommentar. Besser als nichts.

  1. Zitat: „…Die zuvor verbauten Pratt & Whitney TF30-P-414A waren nämlich notorisch unzuverlässig und sehr anfällig für Strömungsabrisse im Kompressor (compressor stall). “

    Ja, bleibt auch noch zu ergänzen, dass die ganze Tomcat-Serie berühmt berüchtigt war für ihre Unzuverlässigkeit und sehr hohen Instandhaltungskosten. Letzendlich hat sich auch das Schwenkflügelkonzept nie wirklich durchgesetzt (sowohl bei den Amis als auch bei den Russen) – auch hier: zu Wartungsintensiv und vor allem zuviel Gewicht.

    Bis dann der amerikanische Kongress dem „Geldgrab“ F-14 Tomcat den Geldhahn abgedreht und grünes Licht für die F/A-18 (Hornet) gegeben hat. Diese hatte dann keine Schwenkflügel mehr und – man glaubt es kaum – satte 50% weniger Teile als ihr Vorgänger; was natürlich deutlich weniger Wartungsaufwand mit sich zieht (obwohl die F/A-18C während des laufenden Betriebes sehr sehr teuer sein kann – die Schweizer können davon ein Lied singen).

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